Leitbild
Bildung ist als Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit zu sehen und daher mehr als nur der Erwerb von Wissen.
„Hilf mir, Verantwortung zu übernehmen“, lautet das Leitmotiv der Montessori-Sekundarschule Wetterau (MSW). Es löst den bisher in der Grundschule geltenden Leitgedanken „Hilf mir, selbst zu denken“ ab. Der Schwerpunkt der Sekundarschule liegt darin, den SchülerInnen die Fähigkeit zu einem selbstbestimmten und eigenmotivierten und damit nachhaltigeren Wissensaufbau zu vermitteln.
Ergebnisse aus der Hirnforschung bestätigen, dass sich die kognitive Entwicklung genauso individuell verhält wie das körperliche Wachstum, sie ist lediglich nicht so offensichtlich. Alle Kinder haben einen unterschiedlichen Wissensstand, jedes hat sein eigenes Lerntempo, individuelle Stärken und Schwächen. Demnach ist es auch nicht sinnvoll, eine einheitliche Lernentwicklung bei Kindern eines Alters zu erwarten. Jedes Kind muss einzeln betrachtet und individuell gefördert werden, um den bestmöglichen Lernfortschritt zu erzielen. Diese individuelle Förderung des einzelnen Schülers, seiner Selbstständigkeit und seiner Selbstkompetenz ist Ziel der pädagogischen Arbeit an der Montessori-Sekundarschule Wetterau.
Für die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen ist es besonders wichtig, dass sie in eine feste Gemeinschaft integriert sind, für die sie Verantwortung übernehmen und Wertschätzung erfahren können.
Auch beschränkt sich der Unterricht in der Montessori-Sekundarschule Wetterau nicht lediglich auf das Schulgelände. Als integrierter Teil der Stadt Friedberg werden zahlreiche außerschulische Lernorte in den Bereichen der Kunst, Kultur, Wissenschaft, Historie und Landwirtschaft genutzt, die es den SchülerInnen ermöglichen, an pädagogischen Orten außerhalb der Schule zu arbeiten.
Die Montessori-Sekundarschule Wetterau wird daher geprägt von Interdisziplinarität, Community, demokratischem Miteinander, Heterogenität in den Klassen, Ritualen und Rhythmisierung, individuellen Schüler-Kontakten ebenso wie Schüler/Lehrer- Kontakten, Transparenz und Offenheit, selbstorganisiertem Lernen, einer vorbereiteten Umgebung und der Bereitstellung der für den Lernprozess erforderlichen Materialien.
Struktur
Die Montessori-Sekundarschule Wetterau arbeitet in der Schulform einer integrierten Gesamtschule (IGS) und beschult SchülerInnen sowohl im gymnasialen Bildungsgang als auch im Bildungsgang zum Real- und zum Hauptschulabschluss schulformübergreifend. Die Schule bedient sich zur Vermittlung der Lerninhalte des projekt- und praxisorientierten Arbeitens anstatt reinen Frontalunterrichts.
Der Unterricht findet in Jahrgangsmischungen statt. In der Upper Elementary (UE) werden die Jahrgangsstufen 5 und 6 gemeinsam (überwiegend in Kleingruppenarbeit) unterrichtet. In der Adolescent-Class (AC) gibt es 3 Klassen mit einer Jahrgangmischung 7-10.
Die SchülerInnen erhalten bis einschließlich zum 1. Halbjahr der 8. Jahrgangstufe ausschließlich Verbalzeugnisse. Erst ab dem 2. Halbjahr der 8. Jahrgangsstufe werden diese durch die Angabe von Noten und Unterscheidung zwischen drei Niveaustufen (grundlegend, erweitert und komplex) ergänzt, sowie eine Schullaufbahnempfehlung im Zeugnis ausgesprochen.
Die Montessori-Sekundarschule ist als Ganztagsschule angelegt, die verlässliche Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 7.30 Uhr – 15.00 Uhr (Klassen 5 und 6) bzw. 7.30 Uhr – 16 Uhr (Klassen 7 bis 10) bietet. Freitags ist die Schule von 7.30 Uhr – 12.00 Uhr bzw. 12.30 Uhr geöffnet.
Lesen Sie gerne den Bericht zur Ganztagsschule des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Ganztags miteinander im Austausch“: https://www.ganztagsschulen.org/de/38006.php
Bildungsgänge / Bildungsziele
Gymnasialer Bildungsgang
Für einen erfolgreichen Unterricht im gymnasialen Bildungsgang arbeitet die Sekundarschule zusätzlich zur Beachtung der hessischen Bildungsstandards und Kerncurricula darauf hin, dass die SchülerInnen angeleitet werden, differenziert wahrzunehmen, zu abstrahieren, das Wahrgenommene mit den in dem betreffenden Fach und anderen Fächern erworbenen Kenntnissen zu verknüpfen und dabei Begründungen für Entscheidungen, Werthaltungen und überlegtes Weiterarbeiten zu gewinnen.
Die SchülerInnen des gymnasialen Bildungsgangs sollen
– selbstständig Material beschaffen und problemangemessen auswerten
– problemerschließende und erkenntnisleitende Fragestellungen und analytische Kriterien selbständig entwickeln
– Texte und Quellen kritisch analysieren
– Hypothesen bilden und überprüfen
– kontroverse Standpunkte darstellen und das eigene Urteil darauf beziehen Transferleistungen erbringen
– Studierfähigkeit erlangenMittlerer Bildungsgang
Die Schüler des mittleren Bildungsgangs sollen
– selbstständig Material beschaffen und problemangemessen auswerten
– Hypothesen bilden und überprüfen
– kontroverse Standpunkte darstellen
– Schwerpunkte gemäß ihrer Leistung und Neigung setzen
– sich eine lebensbezogene Allgemeinbildung erarbeiten
– die Entscheidung bzgl. ihres Bildungsweges (berufs- oder studienqualifizierend) mittels eines realistischen Weltbildes treffenBildungsgang zum Hauptschulabschluss
Die Schüler des Hauptschul-Bildungsgangs sollen insbesondere u.a. durch Angebote im Bereich Arbeitslehre
– eine Qualifizierung für die Berufswahl und die Berufsausbildung erlangen
– Informations- und Kommunikationstechnologie kennen und anwenden lernen
– Grundwissen erwerben
Lernformen
Fachunterricht
In den Fächern Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen und Sport erfolgt fachgebundener Unterricht. Dabei findet eine Fachleistungsdifferenzierung in klasseninternen Lerngruppen statt.
Projektunterricht
Die Arbeit an Projekten ist wesentliches Grundprinzip der ganzheitlichen Wissensvermittlung an der Montessori-Sekundarschule Wetterau. In allen Altersstufen werden Projekte in jahrgangsübergreifenden und /oder integrierten Lerngruppen bearbeitet.
In der Jahrgangsstufe 5-6 erarbeiten die SchülerInnen immer wieder unterrichtsbezogene Projekte in Einzel- oder Gruppenarbeit, die dann auf die unterschiedlichsten Weisen präsentiert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Naturwissenschaften ist die Haltung, Pflege und Arbeit mit Tieren. Die Heranziehung von lebenden Tieren zur Veranschaulichung der Lerninhalte verstärkt die emotionale Aufladung der Themen und damit auch das kognitive Verarbeiten der Lerninhalte, es spricht die kognitive, affektive und psychomotorische Lernebene an.
In den Jahrgangsstufen 7-10 werden die Lerninhalte der Nebenfächer in anspruchsvollem Projektunterricht in Jahrgangsmischung vermittelt. Der Vermittlung der Lerninhalte liegt stets ein fächerübergreifendes und fächerverbindendes Lernen zugrunde. Hier wechseln sich Phasen von Humanietiesprojekten (Geschichte, Philosophie/Ethik, Kunst, Religion, Wirtschafts- und Gesellschaftslehre) mit Phasen von Nawi-Projekten (Biologie, Chemie, Physik, Chemie, Geografie) ab. Die Orientierung verläuft anhand der geschichtlichen Epochen der Menschheit. Auf diese Weise wird neben dem Erwerb von fachlichem Wissen die Einsicht in komplexere Zusammenhänge gefördert und somit ganzheitliches Wissen vermittelt.
In allen Naturwissenschaften wird zusätzlich Basiswissen innerhalb der einzelnen Jahrgangsstufen vermittelt.
Freiarbeit
Zwischen den unterschiedlichen Unterrichtseinheiten haben die SchülerInnen immer wieder Zeiten von Freiarbeit, in denen Lerninhalte vertieft werden, Nacharbeiten erledigt werden oder Unterstützung durch begleitende Fachlehrer eingeholt werden kann.
Talkrunde / Powi
Ab der Jahrgangsstufe 7 finden im Klassenverband (7-10) regelmäßig vorbereitete Diskussionen zu tagesaktuellen und wichtigen gesellschaftlichen Themen nach dem „Fischbowl-Prinzip“(mit Innen- und Außenkreis und Moderator) statt.
Wahlpflichtunterricht
In den Jahrgangsstufen 7-10 haben die SchülerInnen die Möglichkeit, sich in ein umfangreiches und wechselndes Kursangebot einzuwählen (z.B. Sport, Informatik, Werkstatt, Garten, Handarbeiten, Kochen, Silentium, Schach, Streitschlichter, Musik, Fair-Trade).
Fremdsprachen
Englisch wird ab der Jahrgangsstufe 5 unterrichtet.
Ab der Jahrgangsstufe 7 können die SchülerInnen als zweite Fremdsprache zwischen Spanisch, Französisch oder Latein wählen. Die Fremdsprachen werden innerhalb der jeweiligen Jahrgangsstufen in homogenen Kleingruppen unterrichtet. Die Vertiefung der Lerninhalte erfolgt in der Freiarbeit.
Klassenfahrten
Klassenfahrten
In der Sekundarstufe findet sowohl in der UE als auch in der AC jährlich eine Klassenfahrt statt. Direkt zum Beginn des Schuljahres starten die jeweiligen Klassen in eine Woche voller Teambuilding, sportlichen Aktivitäten und Erlebnispädagogik. Das Ziel dieser Woche ist die Klassenbildung und die Stärkung der Gemeinschaft.
Skifreizeit und Aktivwoche
Jedes Jahr im Frühjahr findet darüber hinaus für alle SchülerInnen unsere Skifreizeit oder wahlweise die Aktivwoche (in der Region) statt. Die Teilnahme an der Skifreizeit ist nicht verpflichtend.
Veranstaltungen / Feste
Am Ende eines jeden Schuljahres feiern die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5-6 mit den Eltern und Pädagogen ein großes Klassenfest. Es werden Gesangs- oder Musikdarbietungen dargeboten und ein Highlight sind hier immer die englischen Kurz-Theaterstücke mit aufwendigem Bühnenbild und passenden Kostümen.
Die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 7-10 organisieren jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit eigenverantwortlich einen Weihnachtsmarkt in und um die Schule, zu dem die Familien der SchülerInnen und die „Montessori-Campus-Gemeinde“ eingeladen werden. Es gibt Präsentationen, Verkauf von Werkstattprodukten oder selbst zubereiteten Speisen und Getränken und eine große Tombola, deren Erlös einem guten Zweck zu Gute kommt.
Höhepunkt und Abschluss des Schuljahres ist das „Coffeehouse“ der Jahrgangsstufe 7-10 am Schuljahrsende, an dem auch die Absolventen der Jahrgänge 9 und 10 feierlich verabschiedet werden.
Das „Coffehouse“ ist eine Art Varieté-Abend, den die Schülerinnen komplett selbstständig planen und durchführen. Von Bühnenbild über Dekorationen und Kartenverkauf sowie Durchführung der Theaterstücke, Musikdarbietungen etc. bis hin zur wirtschaftlichen Planung und Abrechnung ist bei diesem Fest alles in Schülerhand. Es ist immer viel Arbeit, stärkt aber sehr das Gemeinschaftsgefühl und ist natürlich ein toller Abschied für die erfolgreichen Abgänger.
„Ackerdemie-Projekt“ (Schulgarten)
Der Acker als interdisziplinärer Lernort
Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 wird unser Schulgarten zum richtigen Gemüseacker. Mit Unterstützung des Vereins „Ackerdemia e.V.“ lernen SchülerInnen und PädagogInnen alles über die richtige Anlage eines Gemüseackers in Theorie und Praxis. Die Ackerfläche auf dem Schulgelände wird gemeinschaftlich umgegraben und unter fachkundiger Anleitung Saatgut gesetzt. So entwickelt sich unser Schulgarten nach und nach zum richtigen „Profi-Acker“.
Die Ernteerträge werden dann gemeinsam „verkocht und verzehrt“ oder finden Verwendung bei der Zubereitung der Salate zum Mittagessen, oder werden verkauft. Der Erlös kommt dann wieder der Ackerdemie zu Gute.
Werkstattarbeit
Seit dem Schuljahr 2015/16 wird das Arbeiten in der Schulwerkstatt verstärkt ausgebaut. Die SchülerInnen können im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes den Kurs „Werkstattarbeit“ belegen. Insbesondere die Arbeit mit Holz ist ein großer Gewinn für die Jugendlichen und eine gute Ergänzung zum akademischen Lernen. In der Werkstatt können sie Kreativität und praktisches Denken, verbunden mit mathematisch-physikalischen Fähigkeiten, einsetzten. Dabei wird das selbstständige Arbeiten und damit auch das Selbstwertgefühl der Jugendlichen gestärkt. Das handwerkliche Arbeiten spricht alle Sinne an und schult das vernetzte Denken.
Ein Teil der Schüler hat es sich im Rahmen der „Community-Work“ zur Aufgabe gemacht, einfache Reparaturen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände durchzuführen.
Andere SchülerInnen legen ihren Schwerpunkt auf Holzarbeit und stellen über Holzkochlöffel, Pfannenwender, Schlüsselanhänger bis hin zu wertvollen Schneidebrettern, Lautsprecherboxen, Holzbänken und Kleinmöbeln Verschiedenes her. Ein Projekt beginnt mit einer Idee, die skizziert und mit dem Werksattleiter in der Gruppe besprochen wird. Dann werden die benötigten Materialien besorgt und los geht es…..
Ein Großteil der Produkte wird auf Märkten oder Schulfesten verkauft und der Gewinn für neue Werkstattprojekte eingesetzt.
Eines der erfolgreichen Werkstattprojekte war der Bau eines Pizzaofens von A-Z. Weitere große Projekte sind die Herstellung von Bänken und Tischen für das Außengelände der Schule.
Berufsorientierung / Praktika
Die Schule unterstützt und begleitet die SchülerInnen beim Übergang in den Beruf oder auf weiterführende Schulen bzw. ein Studium. Hierzu gibt es für die Jahrgangsstufe 8 ein Angebot zur Berufsorientierung. Der Erwerb eines Berufswahlpasses bietet ihnen eine Planungshilfe für die Zukunft. Gemeinsam werden Berufsmessen und die Berufsberatung des Arbeitsamtes besucht.
Außerdem gibt es ein Praktikumskonzept ab Jahrgangsstufe 7. Jedes Jahr stehen in den ersten beiden Wochen nach den Weihnachtsferien für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 7-9 Berufspraktika an. Die 8.- und 9.-Klässler absolvieren ein 2-wöchiges Berufspraktikum ihrer Wahl und können so erste Erfahrungen in der Berufswelt in unterschiedlichen Berufsfeldern sammeln. Für die 7. Klässler stehen in der ersten Schulwoche besondere Themen, wie z.B. das Absolvieren des Labor-Führerscheins oder eine besondere Vorbereitung auf das Praktikum an. Danach gehen dann alle in ein einwöchiges Praktikum in ihren Kindergarten, was sehr gut in die Entwicklungsphase der Jugendlichen als „Abschied von der Kindheit“ passt.
Die 10.-Klassler haben nach dem Absolvieren der Abschlussprüfungen am Ende des 2. Schulhalbjahres noch einmal die Möglichkeit zu einem Praktikum ihrer Wahl.
Kommunikation
Kommunikation untereinander ist uns wichtig und notwendig für die optimale Entwicklungen der jungen Menschen während ihrer Schulzeit an der Montessori-Sekundarschule Wetterau.
Die SchülerInnen müssen unterstützt werden bei der Fähigkeit, das eigene Lernen selbstverantwortlich zu entwickeln und zu gestalten. Um dies auch über den Schulalltag hinaus zu gewährleisten, finden regelmäßige Veranstaltungen, Gespräche mit den Eltern, Gespräche mit den Schülern und auch Schüler-Eltern-Lehrer Gespräche statt, z.B.:
- Individuelle Feedback-Gespräche mit den Schülern im Schulalltag, bei denen die Selbst- und Fremdeinschätzungen Thema sind
- Beratung der Eltern und Schüler durch die Lehrkraft in Bezug auf den individuellen Entwicklungsstand. Diese findet in Form von Schüler-Eltern-Lehrer-Gesprächen vier Mal im Schuljahr statt
- Die fachlichen Leistungsbeurteilungen orientieren sich an der mündlichen Mitarbeit im gebundenen Fachunterricht, der Bewertung der Art und Weise der ausgeführten Montessori-Arbeit, der Teamfähigkeit der Schüler bei Partner- und Gruppenarbeit, Präsentationen und vorgelegten, schriftlichen Arbeitsergebnissen
- Die Leistungsbeurteilung wird durch die Pädagogen im Montessori-Informationssystem (MIS) zusammengetragen.
- Zeugnisse: umfangreiche, spezifische Verbalbeurteilungen, die für Schüler, Eltern und Dritte nachvollziehbar den Lernstand und die persönliche Entwicklung des Lernenden dokumentieren
Dokumentation
Das Montessori-Informationssystem (MIS)
Die Montessori-Sekundarschule Wetterau arbeitet zur Dokumentation der Schülerleistungen mit dem elektronischen Montessori-Informationssystem (MIS).
Dieses wurde in enger Zusammenarbeit der Pädagogen mit Informatikern an der Sekundarschule entwickelt und ist auch an anderen Schulen in Deutschland und in Europa im Einsatz. Eine ständige Anpassung und Weiterentwicklung des Systems an die Anforderungen des Schulalltags ist so jederzeit gewährleistet.
Im MIS werden sowohl die Unterrichtsplanung, die Unterrichtsausführung, die soziale Entwicklung und der individuelle Lernprozess der Schüler als auch die akademischen Leistungen der Schüler bis hin zur Erstellung der Zeugnisse dokumentiert. Auf diese Art und Weise ist es den einzelnen Pädagogen möglich, jederzeit den Leistungs- und Entwicklungsstand der SchülerInnen, die bisher durchgeführten Unterrichtseinheiten sowie die Unterrichtsplanungen einzusehen.
Da verschiedene Pädagogen mit den SchülerInnen arbeiten, muss ein regelmäßiger Austausch stattfinden, um einen einheitlichen Umgang mit Lernstärken aber auch Lernschwächen o.Ä. zu gewährleisten. Hinzu kommt, dass das Lernen häufig fächerübergreifend und nicht in isolierten Fächern stattfindet. So muss die jeweilige Arbeitseinheit differenziert betrachtet und vermerkt werden. Dabei den Überblick über den Lernfortschritt eines einzelnen Schülers zu behalten, ermöglicht das in der Montessori-Sekundarschule entwickelte elektronische Montessori-Informations-System (MIS).
Der Lehrer pflegt regelmäßig Notizen und Bemerkungen zu akademischen Leistungen, Arbeits- und Sozialverhalten der einzelnen Schüler, Darbietungen, Unterrichtsplanungen usw. in das MIS ein. Dies ermöglicht es, zu jeder Zeit einen strukturierten Überblick über den Leistungsstand der einzelnen Schüler abzurufen. Die Unterrichtsinhalte, die ein Schüler vermittelt bekommen hat, werden jeweils eingetragen, auch die Qualität der Nacharbeitung(en) wird hier festgehalten. So erhält man konkrete Informationen darüber, welche Themen ein Schüler sicher beherrscht, welche er noch weiter vertiefen bzw. wiederholen sollte und welche Bereiche noch nicht bearbeitet sind. Dies ist sehr wichtig für die Planung der einzelnen Pädagogen, die jederzeit über den aktuellen Leistungsstand der Schüler informiert sein müssen.
Mit dem MIS wird das autonome Lernen der SchülerInnen auf ihrem persönlichen Anspruchsniveau ermöglicht und die Dokumentation erleichtert.
Durch das MIS wird auch eine gute Übergabe des Schülers von der Unterstufe zur Mittelstufe und auch von der Montessori-Grundschule, die das MIS ebenfalls nutzt, zur Eingangsstufe gewährleistet.
Daneben sind im MIS die Kerncurricula ebenso wie die Inhalte des Montessori-Curriculums für den fachgebundenen Unterricht sowie die Projekt-Planungen, beides in Anlehnung an die Hessischen Bildungsstandards, abgelegt. Dies dient vor allem der Unterstützung der Pädagogen in der Planung der Unterrichtsinhalte.